Digitaler Rundgang: Prüfungsergebnisse SoSe 2021

SoSe 2021

 

Viele Modulabschlussprüfungen fanden auch in diesem Semester wieder statt. Eine Auswahl dessen ist im Folgenden zu sehen:

 

„dem anderen so nah“ / ein Video von Jule Rickert in Freundschaft mit Aljoscha Becker und Marie Mönkediek

Studiengang: Ästhetische Erziehung
Modul: AM1
Prüferin: Julia Dick

Am Anfang ein schweres drückendes Gefühl. Sie drängt sich mir auf und will angeschaut werden. Obwohl sie so hässlich ist…die Eifersucht. Ich greife sie und fange an sie zu begreifen. Umso intensiver die Auseinandersetzung wird, desto mehr Begriffe gebiert die Eifersucht. Mein Wortschatz für das Gefühl erweitert sich und ich spreche plötzlich über: Konkurrenz, Wut, Selbstwert, Verschmelzung, Nähe, Distanz, Berührung, Identität, Scham.
Wie fühlt sich das an, was ich bislang Eifersucht nannte?

 

Verdammt, das WLAN ist weg! / Zeichnungen von Ronja Sturm

Studiengang: Ästhetische Erziehung
Modul: AM1
Prüferin: Julia Dick

In meinen comichaften Zeichnungen habe ich einen Vergleich zwischen dem vor der Covid-19-Pandemie auftretenden Leben während eines Präsenzsemesters und dem nun gewohnten Alltag während eines Onlinesemesters hergestellt. Dabei habe ich die Perspektive der Studierenden eingenommen, da diese seit dem Start der Pandemie oft übersehen und unbeachtet geblieben ist. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf der emotionalen Gefühlslage dieser Personengruppe.

H O C H S E N S I B I L I T AE T / Charlotte Boutemy

Studiengang: Kunst
Modul: AM2
Prüferin: Ingrid Roscheck

Was ist eigentlich Hochsensibilität? Ist es ein von der Gesellschaft definierter Trend oder doch ein ernstzunehmendes Phänomen der Realität? Ist es Einbildung oder Wissenschaft? Eine diagnostizierte Krankheit oder eine biologisch verankerte und genetisch bedingte Eigenschaft? Eine Last oder eine Gabe?
Warum beschäftige ich mich ausgerechnet mit diesem Thema? Was und wer inspiriert, interessiert mich? All diese Fragen und noch viele mehr „umkreisen“, verfolgen, faszinieren mich und werden in meiner künstlerischen Arbeit dargestellt. Dabei stoße ich ebenso auf Paradoxa und Zwiespalt – es geht dabei um Extreme, um Reflexion, um Analyse sowie um kontroverse Fragen, mit denen wir im Leben immer wieder aufs Neue konfrontiert werden und die ich als äußerst spannend bzw. als anziehend empfinde.
Das künstlerische Projekt ist somit eine kritische Auseinandersetzung insbesondere mit diversen Identitätsfragen und bricht mit konventionellen Darstellungen unserer Gesellschaft. Es geht um das Auflösen von Tabuthemen. Es bleibt ein hoher Aufklärungsbedarf in der Öffentlichkeit, rund um die Bedeutung und Auswirkungen von Hochsensibilität. Das Projekt spiegelt unter anderem den Prozess bzw. den Weg zu einer Art Selbstfindung im Kontext des öffentlichen Diskurses wider.

Das Kunstprojekt findet über das Format folgender Website statt: https://charlotteboutemy.myportfolio.com

 

Die Ruinen Manheims / Marie Höltje

Studiengang: Kunst
Modul: AM2
Prüferin: Ingrid Roscheck

Für meine AM2 Prüfung habe ich mich mit dem Thema Ruinen auseinandergesetzt. Als Ruinen ,,in the making“ befasste ich mich dafür mit den Dörfern, die im Zuge des Braunkohletagebaus Garzweiler abgerissen werden und wurden. Speziell habe ich mich fotografisch mit dem Dorf Manheim befasst, das sich circa 30 km von Köln befindet und seit 2012 sukzessive umgesiedelt wird. Ab 2022 soll die Fläche von Manheim bergbaulich genutzt werden. Insgesamt sind zwölf Dörfer und 1.600 Einwohner*innen betroffen.
Fotografie war dabei für mich die Antwort auf die Frage: Wie kann ich künstlerisch Widerstand gegen das Verschwinden leisten? Der Blick auf die Ruinen Manheims ist ein flüchtiger, während die Fotografie diesen Blick fixiert und konserviert. Speziell analoge Fotografie empfand ich als passend, da das Medium auch dem Verfall ausgesetzt ist und, wie auch Ruinen, eine Prozesshaftigkeit verkörpert. Dabei ermöglichen Doppelbelichtungen das Festhalten mehrerer Realitätsebenen in einem Bild, wobei ich besonders spannend finde welche Zwischenräume sich zwischen diesen Bildern auftun. Manheim steht nicht für sich allein, sondern in verwobenen Verbindungen zur Abbauzone des Tagebaus, zu RWE, zu der Klimakrise und der Frage wie wir leben wollen.

 

Yoga / Anna Mayer

Studiengang: Kunst
Modul: SM3
Prüferin: Olga Holzschuh

Das Video betrachtet postmoderne Spiritualität, als ein Phänomen, welches eingebettet ist in gesellschaftliche Strukturen und sowohl auf diese reagiert, als auch sie reproduziert. Es wird eine „alternative Yogapraxis“ angeboten, welche sich selbst kritisch reflektiert und neue Perspektiven auf das Selbst und die Welt vorschlägt.
„An einer bestimmten Stelle verknüpft sich jeder Faden und vernetzt sich. Diese stark vernetzte Welt stellt hohe Ansprüche an uns. In dieser Welt tragen wir eine Verantwortung.“ (Donna Haraway)
„[…] How do we connect to each other, the earth and the universe?“ (Tabita Rezaire)

[vimeo 621479094 w=640 h=360]

Scopophilia / Antonia Burggraef  

Studiengang: Kunst
Modul: BM2
Prüferin: Olga Holzschuh

In Anlehnung an Laura Mulveys feministische Filmtheorie habe ich mich in meiner Installation mit der Scopophilia (Schaulust oder Lust am Schauen) beschäftigt, die durch ihren objektifizierenden Blick (gaze) Basis unserer (erotischen) Lust ist. Diesen Blick möchte ich in meiner Arbeit herausfordern und entlarven: In meinen Fotografien ist der weibliche Körper zwar anwesend, aber kaum für unsere Schaulust zugänglich da kaum erkennbar.

 

Bildcredits: Anna Mayer